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Ich gebe hier eine email weiter, die ein Teilnehmer mir zusandte. Ich habe die Erlaubnis zum Abdruck. Es geht um Glaube und Kirche.

Sein Text also :

Genau wie Du, habe ich meinen "Glaubensweg" in der Methodisten-Kirche (EmK) gefunden. Mit 20 Jahren bin ich dieser Freikirche beigetreten und habe seitdem so ziemlich alles mitgemacht, was die EmK zu bieten hatte. Die Glaubensbekenntnisse der EmK konnte ich voll und ganz nachsprechen. Und ich denke mal, ich habe auch versucht, dies im Leben umzusetzen.

Vor zirka 7-8 Jahren (heute bin ich 42) begann jedoch bei mir langsam ein Wandel. Zudem entdeckte ich durch "kirchenkritische Literatur", dass vieles in der Bibel doch anders betrachtet wird, als bisher gepredigt. Während in der Gemeinde die Bibel als heiliges, vom Geist Gottes eingegebenes Wort betrachtet wird, stellte ich vermehrt sehr menschliches und meines Erachtens sogar Widersprüchliches im NT fest, das mit den Aussagen und dem Leben Jesu nicht in Übereinstimmung steht.

Wie kann z.B. ein Paulus sagen im 1.Kor.16 Vers 21+22 : "Mit eigener Hand schreibe ich euch hier meinen Gruß. Wer den Herrn verachtet, der soll verflucht sein, auf ewig von Gott getrennt!" Hat Paulus überhaupt begriffen, so fragte ich mich, was Jesus wollte und lebte. Und auf diesem Paulus baut unsere ganze Theologie auf !

Nun, mit der Zeit brach auch meine innere Gefühlswelt immer mehr durch. Für mich brauchte Gott kein "Opferlamm", um mit den Menschen in Beziehung zu treten. Statt eines Richter-Gottes breitete sich in mir immer mehr das Gefühl und die Überzeu- gung aus, dass Gott alle Menschen ohne Vorbehalt und ohne Vorbedingung liebt, und dass dafür kein Opferblut fließen muss (auch nicht das von Jesus).

Wenn Du mich heute Fragen würdest, wie ich Jesus sehe, so würde ich Dir antworten:

"Für mich ist er ein außergewöhnlicher, erleuchteter Mensch. Ein Meister, der seine Schüler hatte. Und seine Gespräche und sein Leben waren der Versuch, uns die Augen zu öffnen für ein anderes Leben in enger Verbindung mit dem liebenden Gott.

Mein Gottesbild hat sich immer weiter gewandelt. Mittlerweile wage ich fast nicht mehr von einem "Bild" zu sprechen, so ungenau und immer weiter verändernd sind meine Vorstellungen.

Ich vermute Gott in mir, in jedem Menschen, in jedem Teil seiner Schöpfung. Ich erahne und "weiß", dass dies so ist, und viele Aussagen aus dem östlichen und dem indianischen Kulturraum helfen mir, diesen Weg einzuschlagen und weitere Erfahrungen zu sammeln.

Vor einem Jahr nun bin ich aus der EmK ausgetreten. Die ganze Liturgie, die Gesangbuchlieder, die Predigten, der gesamte Glaubensausdruck stimmte einfach nicht mehr mit mir überein. Ich erfuhr dort nur noch, wie der Zwiespalt in mir zwischen Anspruch und Glaubensvorstellung der Kirche (bzw. Gemeinde) und meiner eigenen Auffassung immer größer wurde.

Sicher kannst Du verstehen, dass es auf der einen Seite nicht einfach war, nach so vielen Jahren eine Gemeinde zu verlassen. Aber auf der anderen Seite war dies für mich ein Schritt in die innere Freiheit.

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